Nachhaltigkeit im Büro-Alltag

In vielen Lebensbereichen achten immer mehr Menschen auf Nachhaltigkeit und versuchen so gut es geht Plastikmüll zu vermeiden und ressourcenschonend zu leben. Das geht vom Badezimmer über Küche bis hin zu unverpackten Lebensmitteln. Doch wie sieht es mit Nachhaltigkeit im Büro-Alltag aus? Gehen wir zusammen mal drei Punkte durch, die meistens leider alles andere als nachhaltig sind und schauen gleichzeitig, wie wir es anders und besser machen können. 

1. Papierverbrauch

Jährlich werden in Deutschland pro Kopf ca. 244 Kilo Papier, Pappe oder Karton verbraucht. Allein in deutschen Büros werden täglich pro Mitarbeiter ca. 25 Seiten ausgedruckt. Wenn man bedenkt, dass ca. 40% der Arbeitenden in Deutschland eine Bürotätigkeit ausüben, ist das eine Menge Papier die da zusammenkommt und somit auch eine Menge an Bäumen, die extra für die Herstellung von Papier gefällt werden. Denn fast jeder zweite Baum wird gefällt, um daraus Papier herzustellen. Für viele Menschen hat das ausgedruckte Papier eine motivierende Funktion. Denn wenn der Papierstapel zu sehen ist, weiß man, was noch zu erledigen ist. Das motiviert präzise zu arbeiten und hilft beim Zeitmanagement. Geht es dir genauso?

Unsere Tipps: Verschaffe dir einen Überblick über die Dinge, die du erledigen musst, indem du To-Do Listen führst. Heutzutage gibt es viele schöne Notizbücher, die aus Recyclingpapier sowie ökologisch abbaubaren Naturpapieren bestehen und nahezu vollständig in Deutschland produziert werden. So hast du deine Aufgaben im Blick und tust der Natur etwas Gutes. Und seien wir mal ehrlich; es fühlt sich doch richtig gut und sogar besser an, einen Punkt auf der To-Do Liste durchzustreichen als die ausgedruckte E-Mail nach der Bearbeitung in den Müll zu werden, oder? Neben dem klassischen Notizbuch können To-Do Listen natürlich auch auf dem Laptop angelegt und geführt werden, so hast du kein Papier mehr in Gebrauch. Also: think before you print. 😊

2. Kaffee-Zubereitung

Den Arbeitstag ohne den morgendlichen Kaffee zu starten ist für die meisten Büromitarbeiter*innen unvorstellbar. Für ca. 80% der Berufstätigen in Deutschland ist Kaffee das beliebteste Getränk im Büro. Durchschnittliche trinkt jede*r Angestelle*r ungefähr 3 Tassen Kaffee am Tag. Dank moderner Kapsel-Kaffeemaschinen gibt es Kaffee auf Knopfdruck; Tasse drunter, Kapsel rein, Knopf drücken, fertig. Eigentlich lassen sich die Aluminiumkapseln auch gut recyclen, da Aluminium eine Recyclingquote von 75% hat. Leider werden diese Kapseln aber nicht immer, wie vorgesehen, im gelben Sack entsorgt, sondern landen im Restmüll und werden verbrannt. Aber auch wenn die Kapseln fachgerecht im gelben Sack entsorgt werden würden, könnten diese nur noch zu minderwertigen Aluminiumprodukten recycelt werden, da es sich nicht für die Herstellung neuer Kapseln eignet; diese würden sich bei Erhitzung in der Kaffeemaschine verformen. Abgesehen davon, dass in Deutschland im Jahr 2016 ca. 3,1 Milliarden Einweg-Kaffeekapseln verbraucht wurden, entstanden bei der Herstellung auch ungefähr 25.000 Tonnen CO2. Du kannst nicht auf Kaffee verzichten? Das verstehen wir sehr gut. 😉

Unsere TippsMittlerweile gibt es gute Alternativen zu den herkömmlichen Kaffeekapseln. Mit wiederverwendbare Kaffeekapseln zum Beispiel werden bei jeder Nutzung das Eigengewicht einer Einwegkapsel von ca. 3 Gramm gespart. Du hast keine Kapselmaschine, sondern eine Kaffee-Brühmaschine? Auch hier gibt es wiederverwendbare Kaffeefilter, die du nach der Benutzung einfach vor der nächsten Anwendung von Hand auswaschen und trocknen lassen kannst. Wenn für dich noch keine gute Alternative zur herkömmlichen Zubereitung von Kaffee dabei war, gibt es noch die sogenannte French Press. Dazu brauchst du lediglich eine French Press, Kaffeepulver und heißes Wasser. So verzichtest du komplett auf Müll und ist somit die beste Variante, um nachhaltig Kaffee zu trinken. Übrigens kannst du sogar den Kaffeesatz aufheben und als Peeling wiederverwenden. 😊
Natürlich ist es nicht nur wichtig, darauf zu achten, möglichst wenig Müll zu produzieren, sondern auch auf die Herkunft des Kaffees achtest. Bio- und Fairtrade-Siegel sind hier ein guter Anfang. 

3. Strom und Energie

Wie viel Strom wird in einem Büro eigentlich verbraucht? Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei ca. 40 bis 70 kWh pro Quadratmeter der Bürofläche im Jahr. Wenn man von einer Bürofläche von ca. 70 Quadratmetern ausgeht und von dem Höchstwert 70kWh ausgeht, liegt der Stromverbrauch bei ca. 5.000 kWh im Jahr. Stromfresser in Büroräumen sind zum Beispiel Computer, Drucker, Beleuchtung etc... Was kannst du als Angestelle*r tun, um den Strom/Energieverbrauch zu reduzieren? 

Unsere Tipps: Das wohl am häufigsten verwendete Arbeitsmittel ist der Computer. Dieser läuft im Schnitt bis zu 9 Stunden am Tag, wird aber nicht die volle Zeit genutzt. Wenn du deinen Computer also gerade nicht brauchst oder in deine Mittagspause gehst, versetze ihn in den Ruhemodus. Verzichte hier auf Bildschirmschoner, denn auch diese verbrauchen auch Strom. Im Schlafmodus wird bereits ca. 15% weniger Energie verbraucht. Durch die Benutzung von sogenannten "Kipp-Schalter"-Steckdosenleisten kannst du nach Feierabend deinen Computer und alle möglichen Geräte wie Drucker, die nicht am Strom angeschlossen sein müssen, komplett vom Strom trennen. So wird über Nacht nicht unnötig Strom verbraucht.
Ein weiterer Punkt ist die Beleuchtung. Nutze so lange es geht das Tageslicht, sofern es die Wetterlage zulässt. Wir wissen ja, dass die Stimmung direkt angehoben wird, wenn die Sonne scheint. ☀️ Wenn du den Raum für einen längeren Zeitraum als 15 Minuten verlässt, lohnt es sich auch hier schon, das Licht auszumachen. Durch den Austausch der Glühbirnen auf energieeffizientere Leuchtmittel kann auch einiges an Strom gespart werden.
Über Nacht muss ein Büro nicht zwingend beheizt werden, wenn niemand mehr dort ist, oder? Die Raumtemperatur sollte daher nach Feierabend gesenkt werden. Mit mehreren Personen in einem Büro hat man oft das Gefühl, dass Sauerstoffmangel herrscht. Auch der Betrieb der technischen Geräte sorgt dafür, dass die Luftqualität schneller nachlässt. Sofern keine Lüftungsanlage vorhanden ist, ist es immer die bessere Wahl, Quer- bzw. Stoß zu lüften anstatt die Fenster durchgehend auf Kipp offen zu haben, denn so kannst du auch Energie sparen. 

Was kannst du noch tun? Lass das Auto stehen und fahre bei gutem Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit. Bei schlechtem Wetter kannst du die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen, sofern es dein Arbeitsweg zulässt. So bist du an der frischen Luft und machst du was für deine Gesundheit oder kannst die Zeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln zum lesen oder entspannen nutzen. Versuche, dir Mittagessen von Zuhause mitzunehmen und verzichte auf Fertiggerichte aus dem Supermarkt oder den Mittagstisch bei dem Imbiss um die Ecke, denn so reduzierst du deinen Plastikmüll. Und außerdem schmeckt selbstgerechtes Essen von Zuhause auch gleich viel besser. 😊

Wir hoffen, dass wir dir mit diesen Tipps zu einem nachhaltigeren Büro-Alltag helfen konnten, wenn du diese nicht sowieso schon umsetzt. Lass uns gerne wissen, wie dein Arbeitsalltag aussieht und ob dein Unternehmen bereits auf Nachhaltigkeit achtet. Wenn du noch weitere Tipps hast, wie der Büro-Alltag nachhaltiger gestaltet werden kann, freuen wir uns auf deine Ideen und Vorschläge. Schreibe uns dazu einfach bei Instagram eine Nachricht. 

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