Der Klimawandel und unsere Wälder

Wälder leisten einen sehr wichtigen und großen Beitrag zum Klimaschutz. Vom Nationalpark Schwarzwald bis zum tropischen Regenwald in Süd- und Mittelamerika – Der Wald stellt einen beachtlichen Kohlenstoffspeicher dar. Circa 127 Millionen Tonnen CO2 werden pro Jahr von diesem gigantischen Speicher aufgenommen.

 

Die Funktion von Wäldern

Hinsichtlich des Klimaschutzes spielen Wälder sowohl im regionalen als auch im globalen Kontext eine sehr bedeutende Rolle: Wie bereits erwähnt, sind Wälder zum einen ein immens großer CO2-Speicher und tragen zur Sauerstoffbildung bei. Durch Photosynthese wird Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufgenommen. Bäume nutzen den darin enthaltenen Kohlenstoff zum Wachstum und speichern diesen in Stamm oder Blättern. Zum anderen haben sie eine zentrale Funktion im Wasserkreislauf: Waldbestände fangen Niederschlag auf, verhindern so Hochwasser und schützen den Boden vor Abtragung. Insbesondere tropische Wälder – die häufig auch als „grüne Lunge“ der Erde betitelt werden – übernehmen beim Klimaschutz eine tragende Funktion. Circa 250 Milliarden Tonnen und somit die Hälfte des weltweiten, in Biomasse gespeicherten Kohlenstoffs, sind dort gespeichert.

 

Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist die Funktion des Waldes als Heimat etlicher Pflanzen- und Tierarten. Tiere wie Rehe, Eichhörnchen, Füchse oder Wildschweine sind in den Wäldern zu Hause und auf den Schutz dessen angewiesen. 

 

Was der Klimawandel anrichtet

Insbesondere die Wälder sind von den dramatischen Auswirkungen des Klimawandels betroffen: Stürme, lange Trockenperioden und Waldbrände sind ernstzunehmende Bedrohungen für den Waldbestand dieser Erde. Ein weiterer langfristiger Effekt ist, dass die Anpassung der verschiedenen Baumarten an ihre Umgebung/ihren Standort abnimmt, da sie auf Veränderungen nicht schnell genug eingehen können. Auch in Deutschland ist in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit steigenden Temperaturen und Niederschlagsveränderugen zu rechnen. Die Folgen: schnellere Verbreitung und Entwicklung von Insekten und das Auftreten bislang unbekannter Schädlinge.
Damit wir dir die möglichen Folgen des Klimawandels ein bisschen deutlicher machen können, hier ein lokales Beispiel aus dem Nationalpark Harz:

Insbesondere dieses Waldgebiet wird von dem Borkenkäfer heimgesucht. Die rasante Vermehrung des Insekts wird gerade durch geschwächte, trockene Bäume angetrieben. Ein Massenbefall des Borkenkäfers kann dann im schlimmsten Fall zum Absterben großflächiger Waldbestände führen.

 

Ein weiteres Beispiel ist der Eichenprozessionsspinner. Auch dieser ist vermehrt im Harz zu finden. Spielplätzer oder Kindergärten, die über einen Eichenbaum-Bestand verfügen, müssen abgesperrt werden, wenn der Eichenprozessionsspinner sein Unwesen treibt. Warum? Die Brennhärchen der wärmeliebenden Raupe enthalten ab dem dritten Larvenstadium das Nesselgift Thaumetopoein. Dieses kann eine Immunreaktion auslösen und äußert sich beispielsweise durch einen unangenehmen Juckreiz, Entzündungen oder Nesselsucht.

 

Die Rußrindenkrankheit, die vermehrt im Dürrejahr 2018 auftrat, hat insbesondere den Ahorn schwer getroffen. Um den Pilz (Erreger) zu bekämpfen bleibt häufig nichts anderes übrig, als infizierte Bäume zu fällen und zu entsorgen

 

Strategien

Nach den teilweise sehr schockierenden Fakten stellt sich die Frage: Was können wir gegen das Waldsterben und für den Klimaschutz tun? Sogenannte „Naturnahe Wälder“ können eine Lösung sein. Naturnahe Wälder kann man als Mischung von Jung und Alt beschreiben: Es handelt sich um eine Mischung von älteren und jüngeren Bäumen, sterbenden Bäumen und Totholz, das am Boden ein idealer Rückzugsort für viele Insekten und Vögel ist. Darüber hinaus sind sie weniger Anfällig für Dürre als beispielsweise Nadelbaumplantagen in Monokultur.  

 

Wie du dem Wald helfen kannst?

Auch du kannst aktiv werden und dich für den Schutz des Waldes einsetzen! Hier ein paar Tipps:

  1. Müllentsorgungen im Wald sofort melden.
  2. Gerade bei heißem und trocknem Wetter kein Feuer im Wald machen.
  3. Beim Kauf von Holz auf die Herkunft achten. Achte hier beispielsweise auf das FSC-Siegel.
  4. Gehe verantwortungsvoll und sparsam mit Holz und Papier um.
  5. Unterstützer*in werden. Es gibt viele Organisationen und Vereine, die sich um den Schutz des Waldes kümmern. Informiere dich gerne bei einer Organisation in deiner Nähe oder im Internet.

 

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