Verpackungsmaterial Graspapier - nachhaltig und plastikfrei

Umweltschonende und nachhaltige Verpackungen – geht das? 

Der Online-Versand boomt. Menschen bestellen mehr und mehr alltägliche Dinge wie Klamotten oder Kosmetik im Internet, ohne darüber nachzudenken, wie die Produkte eingepackt sind. Der Bedarf an Verpackungen steigt stetig. 

Jeder Deutsche verbraucht etwa 251 Kilogramm Papier pro Jahr – eine erschreckend hohe Zahl. Noch viel erschreckender sind die Folgen der Papierherstellung für unsere Umwelt. Es wird Zeit, dass sich in der Verpackungsindustrie etwas ändert, neue Wege und Lösungen für ressourcenschonende Verpackungen gefunden und umgesetzt werden. Das aus Heu hergestellte Graspapier könnte der Durchbruch in diesem Segment sein.

Warum die Papierindustrie ein echter Umweltsünder sein kann

Bei der Produktion von Papier werden zunächst Holzfasern mittels chemischer Verfahren aus Holz oder Altpapier gewonnen. Dabei wird der pflanzliche Klebstoff Lignin durch den Einsatz enormer Wassermengen und schwefelhaltigen Laugen aus dem Holz herausgespült. Das Abwasser, das bei diesem Vorgang entsteht, ist durch die Chemikalien stark belastet.

Das ist jedoch noch nicht alles! Neben dem Einsatz von Chemikalien und Wasser muss das Holz oft sehr weite Strecken zurücklegen. Deutschland importiert beispielsweise rund ein Viertel des Zellstoffs aus Brasilien und unterstützt somit die Abholzung der tropischen Wälder.

Müllberg, Papierproduktion

Es muss doch eine Alternative geben, die Ressourcen schont und gleichzeitig eine hochwertige und universell einsatzbare Lösung darstellt?

Die Antwort: Graspapier!

Wie uns der Name schon verrät, handelt es sich bei Graspapier um eine umweltfreundliche Alternative zu Holzfasern, die tatsächlich aus Gras hergestellt wird. Graspapier wird fast ausschließlich mechanisch bearbeitet. Die Herstellung ist ganz einfach: Das Heu wird getrocknet und zu Fasern gemahlen. Diese werden zu sogenannten Pellets gepresst und sind dann transportbereit. 

Dieses Verfahren birgt eine beträchtliche Wasser- und Energieersparnis und verzichtet auf den Einsatz umweltbelastender Chemikalien. Wie du dir diese Ersparnis vielleicht besser vorstellen kannst: Für die Fertigung einer Tonne des Gras-Rohstoffs werden lediglich zwei Liter Wasser benötigt – die konventionelle Fertigung aus Altpapier oder Holz benötigt ganze 6.000 Liter! 

Warum Gras?

Jährlich werden für die deutsche Papierindustrie mehrere Millionen Bäume gefällt. Gras ist eine schnell nachwachsende Pflanze, die quasi „nebenan“ angebaut werden kann. Produktionsstätten in Deutschland müssen demnach keine Rohstoffe mehr aus dem Ausland beziehen und sparen sowohl Zeit und Aufwand als auch Geld. Die Herstellung von Papier aus Gras hat nämlich auch ökonomische Vorteile und ist bis zu 40 Prozent günstiger als die Frischfasern aus Holz.

Gras, Wiese

Wie lässt sich das Graspapier einsetzen?

Das Graspapier ist universell einsatzbar. Einige Supermärkte und Online-Shops setzen die umweltfreundliche Verpackung bereits ein, um Obst und Gemüse zu verpacken. Keine Panik – die nachhaltige Alternative ist für den Lebensmittelbereich zugelassen und zertifiziert. Auch Allergiker brauchen sich keine Sorgen machen. Das Graspapier ist nämlich absolut unbedenklich. Auch bei alltäglichen Produkten wie Druckerpapier, Briefpapier oder Papiertüten kann kompromisslos auf die ressourcenschonende Lösung zurückgegriffen werden. 

Tipps für dich:

Wie kann ich meinen Papiermüll reduzieren? Wohin kommt mein Papiermüll?

Wir möchten dir abschließend noch ein paar Infos und Tricks mit an die Hand geben, wie du einen Impact leisten kannst und deinen Papiermüll richtig entsorgst.

1. Zuallererst: Benutze Graspapier oder andere recycelte Papiere

Vielleicht erfordert dies am Anfang eine kleine Suche, aber spätestens online findet man genug Anbieter, bei denen du Graspapier bekommen kannst.

2. Versuche Papiermüll zu reduzieren 

Das funktioniert ganz einfach: lies deine Zeitungen online, packe Geschenke nicht in Geschenkpapier ein oder fange an, wichtige Dokumente einzuscannen statt auszudrucken.

3. Auf Papiertüten verzichten

Nimm bei deinem Einkauf einen Jutesack mit und verwende Säckchen, um dein Obst und Gemüse darin zu transportieren.

4. Wiederverwendung

Sollte sich doch eine Papiertüte in deinen Haushalt eingeschlichen haben, versuch diese so lange zu nutzen, wie es geht. 

5. Ist das Papier beschichtet oder nicht? 

Ist das Papier beschichtet, gehört es definitiv nicht in den normalen Papiermüll. Aufkleber, Fotos, Getränkekartons, Feuchttücher oder verschmutzte Küchentücher also von der Papiertonne fernhalten!

6. Ihr habt etwas bestellt und müsst den Karton entsorgen?

Entfernt die restlichen Klebebänder und faltet den Karton zusammen, um so Platz in der Mülltonne zu sparen.

Graspapier bei PlantBase

Auch wir bei PlantBase versuchen, Graspapier als Verpackungsmaterial zu etablieren. Unser Trockenshampoo zum Beispiel ist komplett in Graspapier verpackt! Das PlantBase-Trockenshampoo eignet sich perfekt als Zero-Waste-Alltagshelfer, wenn es mal etwas schneller gehen muss. Es bindet Fett und Talg in den Haaren und verleiht dir in kürzester Zeit ein frisches Gefühl.

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