Insektensterben in Deutschland

Auch in Deutschland ist das Insektensterben zu einer echten Bedrohung geworden – Bienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Arten sind stark gefährdet. Was viele Menschen nicht wissen ist, dass das Insektensterben folgeschwere Auswirkungen auf uns alle hat. Laut NABU existieren in Deutschland rund 33.000 Insekten. Nach einigen Untersuchungen und einer Aussage des Naturschutzbundes Deutschland zufolge, ist die Biomasse der Fluginsekten in mehreren Bundesländern seit 1989 um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Doch nicht nur die Wissenschaft beobachtet das Aussterben der Insekten, auch die Gesellschaft bemerkt immer häufiger, dass Schmetterlinge, Bienen und sogar Fliegen seltener zu sehen sind.

 

Warum sind Insekten so wichtig?

Insekten erfüllen eine wichtige Aufgabe: Mehr als 85 Prozent aller (Nutz-)Pflanzenarten sind abhängig von der sogenannten Bestäubung. Auch die Nahrungsmittelproduktion und somit unsere Versorgung ist davon beeinflusst. Egal ob Kirschen, Raps oder Erdbeeren – ohne bestäubende Insekten muss mit Ernteeinbrüchen und dramatischer Versorgungsknappheit gerechnet werden.

 

Dazu sichern Insekten ein gesamtes Ökosystem: Sie sind wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl anderer Tiere wie Vögel, Säugetiere oder Reptilien. Gerade Vogelarten wie das Blaukehlchen oder die Mehlschwalbe würden unter dem Aussterben von Insekten leiden und hätten nicht genug Nahrung, um ihren Nachwuchs aufzuziehen.

 

Gründe für das Insektensterben

Besonders der Einsatz von Pestiziden ist ein Faktor, der das Aussterben von Insekten vorantreibt. Die Chemikalien treffen meist nicht nur die Schädlinge, sondern auch alle anderen Insekten. Darüber hinaus zerstören Pestizide den Lebensraum und die Nahrungsquelle der wichtigen Tiere. Auch die monotone Agrarlandschaft trägt zu dem Aussterben von Insekten bei: Äcker aus Mais oder Getreide ersetzen Kräuter, Wiesen und Blühpflanzen und Insekten verlieren ihren Lebensraum. 

 

Der Klimawandel hat ebenfalls einen großen Impact: Er führt dazu, dass viele Pflanzen früher blühen oder gar vertrocknen. Dieser immense Eingriff verursacht eine starke Verwirrung bei den Insekten – verlässliche Blütezeiten gehen verloren und die kleinen Tiere sind vergebens auf der Suche nach Nahrung.

Steigenden Temperaturen und Niederschlagsveränderungen sorgen jedoch auch für eine schnellere Verbreitung und das Auftreten anderer Insekten und bislang unbekannter Schädlinge. Insbesondere der Nationalpark Harz wird von dem Borkenkäfer heimgesucht. Die rasante Vermehrung des Insekts wird gerade durch geschwächte und trockene Bäume angetrieben. Ein Massenbefall des Borkenkäfers kann dann im schlimmsten Fall zum Absterben großflächiger Waldbestände führen.

 

Wie du Insekten schützen kannst

Nach den erschreckenden Fakten möchten wir dir einige Tipps ans Herz legen, wie du Insekten vor dem Aussterben retten kannst.

 

    1. Insektenhotels aufstellen

      Da die Lebensräume der Insekten stark gefährdet sind, ist es ratsam ein sogenanntes „Insektenhotel“ aufzustellen. Diese bieten einen natürlichen Unterschlupf für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge oder Marienkäfer und können in Gärten, Wäldern oder auch auf dem Balkon aufstellt werden. Ein kleiner Tipp: Achte beim Kauf eines Insektenhotels auf das Material. Einige Online-Shops verkaufen die kleinen Häuser aus heimischen Hölzern. Wenn du selber kreativ sein möchtest, bekommst du im Internet einige Bauanleitungen und Tipps für dein Insektenhotel.

       

        2. Natürlicher Pflanzenschutz

          Nicht nur die Landwirtschaft sollte auf Pestizide und andere Chemikalien verzichten, auch du solltest auf natürliche Dünger und Pflanzenschutzmittel setzen. Bei Schädlingsbefall gibt es darüber hinaus häufig ganz einfache Hausmittel, die dir helfen können.

           

            3. Vielfalt

              Sorge für Vielfalt in deinem Garten oder auf deinem Balkon und pflanze zum Beispiel Bienen- und Insektenfreundliche Blumen und Hecken. Solltest du bereits eine wilde Blumenwiese im Garten haben, lass sie stehen und lass der Natur freien Lauf.

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