Frauen, die uns bewegen

Laut aktueller Studien dauert es noch 135 Jahre, bis Männer und Frauen gleichgestellt sind. 135 Jahre sind eine immens lange Zeit – eine viel zu lange Zeit wenn man bedenkt, was dahintersteht. Dass eine Gleichberechtigung zwischen Menschen noch nicht selbstverständlich ist, erschreckt und enttäuscht uns. Möchten wir nicht alle in einer toleranten und aufgeschlossenen Gesellschaft leben, in der wir uns respektieren und schätzen?

Wir möchten mit diesem Blogbeitrag auf das Thema Female Empowerment eingehen und euch sechs außergewöhnliche Frauen vorstellen, die mit ihrer Einstellung, ihrem Wissen und ihrer Werte, die Welt zu einem faireren Ort gemacht haben. Es wird Zeit, dass wir über Frauen sprechen – also fangen wir an!

Emmeline Pankhurst

Emmeline Pankhurst wurde am 14. Juli 1858 in Manchester geboren und ist am 14. Juni 1928 in London gestorben. Sie war zu Lebzeiten eine echte Revolutionärin und ist noch heute ein Symbol für Auflehnung und Frauenrechtsbewegungen. 1903 gründete sie die „Women’s Social and Political Union“, eine englische Frauenbewegung, die sich für Frauenrechte und Anerkennung einsetzte. Emmeline wurde häufig auch als sogenannte „Suffragette“ betitelt. Dies ist eine eher abwertende Bezeichnung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Großbritannien für Frauenrechtlerinnen genutzt wurde, die durch politische Demonstrationen oder Hungerstreiks auf sich aufmerksam machten. Emmeline Pankhurst schreckte jedoch auch vor drastischeren Maßnahmen nicht zurück. Für einen Bombenanschlag auf das Landhaus des damaligen Schatzkanzlers wurde sie im Jahr 1913 zu drei Jahren Haft verurteilt. Muss man zu so drastischen Mitteln greifen, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen? Die Antwort ist natürlich ein ganz klares „Nein“. Schaut man sich hingegen die Situation und die Rolle einer Frau zu dieser Zeit genauer an, lässt sich ihre Wut ein wenig besser verstehen.

Frauen durften zu dieser Zeit nicht viel – nicht wählen, nicht studieren. Zur heutigen Zeit unvorstellbar, damals Alltag. Jahrzehntelang versuchten Frauen auf ihre Rechte aufmerksam zu machen und diese durchzusetzen. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Gleichberechtigung in Deutschland gesetzlich verankert. Klischeehafte Rollenbilder von dem arbeitenden Mann und einer Frau, die sich um Kind und Haus kümmern, bleiben bestehen.

Beate Uhse

Ihr Name polarisiert. Aber welche Person verbirgt sich eigentlich hinter diesem Namen? Stell dir eine Welt vor, in der vorehelicher Sex von Frauen mit Ausgrenzung und Missachtung gestraft wurde. Stell dir eine Zeit vor, in der Erotik und Verhütung absolute Tabu-Themen waren. Diese Weltanschauung hat Beate Uhse durch die Eröffnung von Sex-Shops, in denen man Sex-Toys und Kondome kaufen konnte, durchbrochen.

Die ehemalige Pilotin Beate Uhse lebte von 1919 bis 2001. Sie wuchs als Kind eines sehr aufgeklärten Elternhauses auf – Themen wie Sexualität und Sexualhygiene wurden offen besprochen und nicht tabuisiert. Vielleicht ist dies einer der Gründe gewesen, warum Beate Uhse im Jahr 1962 den ersten Sexshop in Deutschland eröffnete. Immer wieder war sie mit Entsetzen und Unverständnis der Gesellschaft konfrontiert. Beate Uhse hat sich dennoch nicht unterkriegen lassen. Sie ist noch heute ein starkes Symbol für eine offene und freie Gesellschaft, in der jeder Mensch sexuell selbstbestimmt leben sollte.

Wangari Maathai

Die erste Friedensnobelpreisträgerin Afrikas. Wangari Maathai war Professorin, Wissenschaftlerin, Politikerin und Mutter von drei Kindern. Sie ist im Jahr 1940 geboren und verstarb am 25. September 2011 in Nairobi. Ein aufregender und bemerkenswerter Lebensweg: Wangari Maathai gehörte zu den wenigen Frauen, die zu ihrer Zeit in Afrika eine Schule besuchen durfte. Sie erhielt anschließend ein Stipendium, dass ihr ermöglichte, ihre Universitätsausbildung in den Vereinigten Staaten fortzuführen. Als sie nach ihrem Studium in Biologie zurück in ihr Heimatland kehrte, kam Wangari Maathai an ihre Grenzen – eine autoritäre Regierung und das konventionelle Bild einer afrikanischen Frau bremsten ihr soziales und politisches Engagement, das sich vor allem auf Frauenbewegungen und Umweltschutz bezog. Nachdem sie im Jahr 1997 erfolglos für das Parlament und das Präsidentenamt kandidierte, wurde sie im Jahr 2002 ins kenianische Parlament gewählt und zur stellvertretenden Ministerin für Umweltschutz ernannt. Trotz einiger Hindernisse fand sie stets Wege und den Mut, sich zu behaupten und ihre Werte zu vermitteln.

Ruth Bader Ginsburg

"Als zweite Frau, die jemals ins höchste Gericht des Landes ernannt wurde, war sie eine Kriegerin für die Gleichberechtigung der Geschlechter“, so der ehemalige US-Präsident Barack Obama.

Ruth Bader Ginsburg ist 1933 in Brooklyn geboren und 2020 in Washington gestorben. Sie war die zweite Frau, die in den obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten berufen wurde. Der sogenannte „Supreme Court“ ist das oberste rechtssprechende Staatsorgan der Staaten. Sie engagierte sie sich für das Frauenrechtsprojekt der „American Civil Liberties Union“ und kämpfte vor Gericht gegen Geschlechterdiskriminierung. Auch aufgrund des Schaffens dieser Frau wurden in diesem Land Gesetze zugunsten der Gleichberechtigung geändert. Neben dem Einsatz für Frauen und ihre Rechte, setzte sich Ruth Bader Ginsburg für die Rechte von Migranten und sexuellen Minderheiten ein.

Shirin Ebadi

Shirin Ebadi ist eine iranische Juristin, die 1947 in Hamadan geboren wurde. Sie ist die erste Richterin und Menschenrechtsaktivistin ihres Landes und erhielt 2003 als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis. 

Shirin Ebadi versteht sich selbst als demokratische Frau muslimischen Glaubens. Sie kämpft insbesondere für eine gleichberechtigte Rolle der Frau und für die Rechte von Kindern. Im Jahr 1994 war Shirin Ebadi Mitbegründerin der Organisation „Society for Protecting the Child’s Rights“, die sich hauptsächlich mit den Rechten von Kindern aus dem Iran befasst. 

Aber auch das Engagement dieser Frau wurde durch zahlreiche negative Reaktionen gebremst. Seit 2009 lebt Shirin Ebadi im Exil in Großbritannien. Dennoch lässt sie sich nicht unterkriegen und führt trotz aller Widrigkeiten ihren Kampf für Kinder- und Frauenrechte weiter.

Xandra Seherr

Kommen wir zum Abschluss zu der für uns größten Inspiration – unsere Gründerin Xandra. Wie du vielleicht weißt, hat Xandra im Jahr 2019 PlantBase gegründet. Nach dieser turbulenten Zeit, die viele Nerven und Schlaf gekostet hat, ist 2020 Xandra’s Tochter zur Welt gekommen. Wie man das alles unter einen Hut kriegen soll? Das fragen wir uns auch… Xandra schafft es dennoch und setzt mit ihrem Einsatz, ihrem Ehrgeiz und ihrem Engagement ein Zeichen in einer noch immer männerdominierten Geschäftswelt.

Wir möchten Danke sagen – für all diese Frauen, die Meinungen, Anschauungen und Rechtsprechungen beeinflusst haben. Besonders möchten wir natürlich Xandra danken, dass sie uns so ein tolles Vorbild und eine große Inspiration ist.

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